Physiotherapeutische Methoden und Behandlung


Was ist Osteopathie?


Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die mit den Händen durchgeführt wird. Sie zeichnet sich durch die Wiederherstellung und Förderung der Selbstheilungskräfte aus. Wenn ein Körperteil oder ein Organ sich nicht erholt, ohne adäquate Krafteinwirkung verletzt, reißt, sich entzündet bzw immer wieder Beschwerden macht, kann man davon ausgehen, dass in dieser Region die grundlegenen physiologische Prozesse zur permanenten Selbstheilung abhanden gekommen sind. Die Belastbarkeit wird immer geringer, bis kleine, alltägliche Belastungen das Gewebe überforden.


 

Der ganzheitliche Anspruch gründet auf Einbeziehung aller Systeme des Menschen. Dazu zählt...

 

...der Bewegungsapparat (Knochen, Bänder, Sehnen, Muskeln, Faszien...)...

...das Organsystem (Magen, Darm, Leber, Milz, Nieren, Herz, Lungen, Blase, Geschlechtsorgane...)...

...das Kreislaufsystem (Herz, Arterien, Venen, lymphatischer Abfluss, Stauungen, Kälte...)...

...das CranioSacrale System bzw das Nervensystem und seine umliegenden Gewebe (Schädel, Kiefergelenk, Zähne, Nebenhöhlen, Ohren, Augen, Stress und Emotionen...)...

...das Hormonsystem (Geschlechtshormone, Regelbeschwerden, Unverträglichkeiten, Dysregulierungen, Schwangerschaft und Fruchtbarkeit, Stimmung, Libido, Depression...)...

 

Die Osteopathie setzt diese, hier von einander "getrennt gelisteten" Systemen in Verbindung miteinander, wie sie in Realität bei einem Individum auch fungieren. Wir versuchen Domino-Effekte bei der Enstehung von Krankheit zu finden und diese möglichst nahe an der Quelle zu behandeln. Nicht selten gibt es nicht einen einzigen Auslöser, sondern mehrere. Der menschliche Körper kann sich neuen Gegebenheiten anpassen und adaptieren, aber nicht unendlich lange.
Aus diesem Grund wird in der Osteopathie nicht ausschließlich dort behandelt, wo der Patient die Beschwerden verspürt. Es wird der gesamte Mensch mit all seinen Restriktionen, Adaptionen und Dysfunktionen aus der Vergangenheit behandelt. Dadurch werden verlorgengegange Funktionen wiederhergestellt, was dazu führt, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers mehr Wirkung zeigen können.

 

Die Behandlung der Organe und ihrer Gleitfähigkeit zueinander sowie zum Bewegungsapparat spielt eine wichtige Rolle. Hierbei gleiten zwei benachbarte Faszienschichten aufeinander wie zwei Glasplatten mit einem Flüssigkeitsfilm dazwischen, bei jedem Atemzug. Die Niere ist das beweglichste Organ und kann bei tiefen Atemzügen bis zu 6cm cranio-caudal gleiten.

 

Diese Fähigkeit der Organmobilität kann durch abgelaufene Entzündungen, chronische Entzündungen, Narben oder Traumata verloren gehen. Im nachfolgenden Video sind verschiedene Fixationsmöglichkeiten von Leber und Niere in Ultraschallbildern ersichtlich. (Der Patient liegt am Rücken, die Bauchdecke ist "oben" im Bild, der Kopf links und die Beine rechts.) Die Bewegung der Organe wird durch die Zwerchfellatmung ausgelöst.

 

Solche Fixationen können sich auf die Funktionalität der beteiligten Organe auswirken, da Organe für ihre Zwecke Platz, Mobilität, Drainage, und Pumpmechanismen benötigen. Durch viszerale Behandlungen kann die Mobilität und dadurch die Funktionalittät der Organe verbessert werden. Auch die Behandlung vom Hormonsystem ist auf diese Weise möglich. Ist die Niere mobiler, freut das auch die Nebenniere. Und diese ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Hormonsystems. Für die Eierstöcke ist die Spannung im Becken von großer Bedeutung, für die Schilddrüse u.a. die Mobilität von Speiseröhre und Luftröhre, sowie der mittleren und tiefen Schicht der Halsfaszien, usw...

 

Ablauf einer osteopathischen Behandlung

 

Das Aufnahmegespräch besteht aus einer detailreichen Befragung bezüglich Schmerzgefühl, Schmerzverhalten und Einschränkungen. Des weiteren interessieren mich Funktionen und Dysfunktionen aller oben genannten Systeme sowie Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen, die eine Ursache dafür darstellen könnten. Auch Schwangerschaften, Geburten und ihre tägliche Lebenssituation ist für mich von Bedeutung.

 

Die osteopathische Behandlung findet mit den Händen statt. Die angewendeten Griffe sind unterschiedlich, je nach Bedarf: Manche sind schmerzhaft, manche sehr angenehm und sanft, manche rythmisch, rüttelnd oder impulsiv. Auch Manipulationen ("Einrenken") wird angewendet. Vertrauen sie mir, dass ich die Techniken gut beherrsche und äußerst vorsichtig anwende. Wenn Sie dies Form der Technik nicht wünschen, lassen Sie es mich bitte wissen. Es geschieht nichts, ohne Ihr Einverständnis.

 

Die Reaktionen auf die Behandlungen sind unterschiedlich. Oft kommt es zu einer raschen und direkten Erleichterung. Wichtig ist aber, ihrem Körper eine Grundlage zu schaffen, die Heilung und Selbstheilung möglich macht, und diese Veränderung benötigt manchmal etwas Zeit. Manchmal sind nach der Behandlung die Beschwerden auch stärker zu spüren, oder es treten kurzfristig neue Beschwerden auf. Diese sollten aber nach ein paar Tagen wieder verschwunden sein. Scheuen Sie sich auch hier nicht, mich bei Unsicherheiten telefonisch zu kontaktieren. Der Verlauf der Beschwerden ist in der Planung der Behandlungsabstände von großer Bedeutung.

 

 

 

>>> konkret: einige Beispiele, wann Osteopathe hilft.

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